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Krebsforschung: Biomathematiker vom RheinAhrCampus Mitglied einer DFG Forschungsgruppe

Krebsforschung: Biomathematiker vom RheinAhrCampus Mitglied einer DFG Forschungsgruppe

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung einer Forschungsgruppe an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) bekannt gegeben, an der auch der RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz gemeinsam mit den Universitäten Kaiserslautern, Mannheim/Heidelberg und Mainz beteiligt ist. Die neue interdisziplinäre Forschungsgruppe will die molekularen Mechanismen von Chromosomenveränderungen besser verstehen lernen und so neue Therapieansätze zur Behandlung von Krebs und erblichen Erkrankungen ermöglichen.

Gefördert wird die Forschungsgruppe „Chromosomen-Instabilität: Wechselwirkungen von DNA-Replikationsstress und mitotischer Fehlfunktion“ in Höhe von 2,4 Millionen Euro für zunächst drei Jahre. Die Mutation von Chromosomen spielt bei der Krebsentstehung, aber auch bei der Behandlung und der Entwicklung von Resistenzen eine wichtige Rolle. Der Fachbereich Mathematik und Technik des RheinAhrCampus in Remagen war bereits im Jahr 2013 unter Leitung des Biomathematikers Prof. Dr. Maik Kschischo an einer Arbeitsgruppe beteiligt, deren Datenanalysen gezeigt haben, dass die Aggressivität von Chromosomenveränderungen mit bestimmten biologischen Prozessen zusammenhängt, dem sogenannten Replikationsstress. „Die Studie aus dem Jahr 2013 war sozusagen der Urknall für dieses Thema“, erläutert Kschischo, „nun wollen wir herausfinden, wie diese Prozesse biochemisch zusammenhängen.“

Dazu arbeitet der Forscher der Hochschule Koblenz mit den Biologinnen und Biologen der Universitätsmedizin Göttingen, der Medizinischen Fakultät Mannheim/Heidelberg sowie den rheinland-pfälzischen Kolleginnen und Kollegen der Technischen Universität Kaiserslautern und der Universität Mainz zusammen. Sprecher der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Holger Bastians, Leiter der Arbeitsgruppeb „Zelluläre Onkologie“ am Institut für Molekulare Onkologie der UMG. Durch die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Hochschulen in Deutschland werden höchst komplementäre Forschungsansätze und Expertisen aus den Bereichen Zellbiologie und der Genom- und Proteom-Analyse zusammengebracht. Die Biomathematiker aus Remagen übernehmen die Datenanalyse der genomischen Daten, die aus den Experimenten der Biologen hervorgehen. Damit wird eine wichtige medizinisch relevante Grundlagenforschung ermöglicht.

In nahezu allen Bereichen von Wissenschaft, Wirtschaft und Technik spielen mathematische Modelle und Computersimulationen eine immer wichtigere Rolle. In Zeiten von „Big Data“ sind Mathematikerinnen und Mathematiker gefragte Experten. „Professor Kschischo ist etwas gelungen, was an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften leider noch immer eine Ausnahme ist“, hebt der Vizepräsident für Forschung an der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Dietrich Holz, die Bedeutung der Mitarbeit in der DFG-Forschungsgruppe hervor, an denen bisher ganz überwiegend Universitäten beteiligt sind. Das Forscherteam am RheinAhrCampus wird unterstützt von zwei Studierenden, Aline Göbel und Jan-Eric Bökenkamp, die mit ihren Bachelorthesen wichtige Vorarbeiten für das Projekt geleistet haben und nun im Masterstudiengang Applied Mathematics den Schwerpunkt Biomathematik studieren. Zur weiteren Unterstützung ist am Fachbereich Mathematik und Technik derzeit eine Postdoktorandenstelle über einen Zeitraum von drei Jahren ausgeschrieben.

Am RheinAhrCampus in Remagen werden die drei anwendungsbezogenen mathematischen Studiengänge Biomathematik, Wirtschaftsmathematik und Technomathematik angeboten. Studierende erhalten hier eine Mathematik-, Statistik- und Informatikausbildung. Die Studiengänge richten sich an alle Studieninteressierten, die Mathematik nicht nur in der Theorie, sondern auf reale Probleme anwenden und nach Abschluss des Studiums beste Arbeitsplatzaussichten haben möchten.

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